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PRESSEMELDUNGEN

 

„Hänsel und Gretel“ im Schlosspark

13 Aug 2013, Geschrieben von Melanie Hainke in Pressemeldungen

SIEGEN, Siegener Zeitung, 13. August 2013

Der Puppenspieler Matthias Kuchta erzählt am liebsten Märchen von den Brüdern Grimm oder von Hans Christian Andersen. In Siegen begeisterte er mit „Hänsel und Gretel“.

200 Jahre Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Welches Märchen hätte da im Rahmen der Reihe „Kindertheater in den Ferien“ im Park des Oberen Schlosses am Samstagnachmittag besser gepasst als die Geschichte von „Hänsel und Gretel“? Der Düsseldorfer Puppenspieler Matthias Kuchta, der mit seinen lebensgroßen Figuren schon Kinder und Erwachsene fast in der ganzen Welt zwischen Japan und Lettland begeisterte, spielte die klassische Version und unterhielt damit die Kleinen richtig gut. Sie sprachen mit Inbrunst mit der Hexe das „Knusper, knusper, knäuschen …“ und unterstützten den Hänsel, als der aus dem Käfig der Hexe hinaus wollte und seine Schwester bat: „Lass mich hier raus!“

Großes Theater für kleine Leute
Der Wahl-Düsseldorfer, der Slawistik, Geschichte, Kunstgeschichte und Pädagogik in Hamburg und zwischen 1979 und 1982 am Figurentheaterkolleg des Deutschen Instituts für Puppenspiel in Bochum studierte, schafft mit wenigen Requisiten großes Theater für kleine Leute. Da wird ein einfaches Holzstück zum Baum am Rande des Waldes, ein Maschendraht zum Käfig für Hänsel und ein schwarzes Tuch zur Wolke. 1982 gründete er das Lille-Kartofler-Figurentheater, arbeitet mit Regisseuren, Stimmtrainerin und Puppenbauerin zusammen. Fast 250 Textilfiguren besitzt der 64-Jährige, deren Texte er alle selbst spricht. Matthias Kuchta, der seine Liebe zum Märchen zum Beruf machte, ist Mittler.

Kuchta baut mit Geschick Alltägliches ein
Ganz besonders, so der Puppenspieler im SZ-Interview, hat es ihm die Märchenwelt der Brüder Grimm und des Dänen Hans Christian Andersen angetan. Der Rahmen steht, das Märchen kennen die Kinder, wie am Samstag das von „Hänsel und Gretel“. Doch Matthias Kuchta baut, mit angenehmem Timbre, geschickt Alltägliches ein. Wenn die Hexe den Hänsel bevorzugt und umgarnt, weil „die Buben doch immer verwöhnt werden wollen“, dann ruft das automatisch den Protest der Mädchen hervor.

Dem Bösen keine Chance geben!
Der Puppenspieler ist immer sichtbar, wird zum Schauspieler und zum Diener seiner Puppen. Doch bald wird er von den Zuschauern gar nicht mehr wahrgenommen. Er fesselt die Kinder, obwohl sie das Märchen und den Ausgang längst kennen. Er selbst sagt: „Ich möchte den Kindern zeigen, dass es Hoffnung gibt, dass Lebenswille und Freude immer siegen und das Böse in ihrer Welt keine Chance hat.“ Wie bei „Hänsel und Gretel“.