PRESSEMELDUNG

 

Kindertheater mit dem Magier der Märchenfiguren

08 Mrz 2024, Geschrieben von Matthias in Pressemeldungen

RHEINISCHE POST, 06.04.2024

Matthias Kuchta spielte vor mehr als 300 Jungen und Mädchen im Bürgerzentrum – nach 40 Jahren kam er zum letzten Mal nach Wermelskirchen.

Foto: Jürgen Moll

Wermelskirchen Als Matthias Kuchta vor mehr als 40 Jahren zum ersten Mal mit seinen Figuren nach Wermelskirchen kam, da hingen die Kinder an seinen Lippen. Sie verfolgten gebannt, wie Matthias Kuchta die Figuren über die Bühne bewegte. Die Kinder, die nun vor der großen Bühne im Bürgerzentrum Platz nahmen, zeigten sich genauso fasziniert. „Nach all den Jahren stelle ich fest: Die Kinder haben sich eigentlich nicht verändert“, erklärte Kuchta, der in diesem Jahr nach über 40 Jahren auf Abschiedstournee geht. Auch der Besuch in Wermelskirchen markierte das Ende einer kleinen Ära.

Zwischen damals und heute liegen unzählige Vorführungen in der ganzen Welt – von den USA über Osteuropa bis nach Japan. „Und ich habe entdeckt: Kinder sind sich eigentlich überall auf der Welt ziemlich ähnlich. Sie freuen sich über direkte Zuwendung“, berichtete Kuchta. Und genau die gab der Puppenspieler den Kindern eine Stunde lang mit seiner „Schneewittchen“-Vorführung. Bereits am Morgen waren über 200 Kindergarten- und Schulkinder ins Theater gekommen. Für den Nachmittag hatte der Kulturverein weitere rund 130 Tickets verkauft. Beide Male entfaltete Matthias Kuchta seine ganze Magie – während Henning und Frederike Conrads vom Kulturverein lächelnd in der letzten Reihe standen.

Eine Stunde lang fesselte der Puppenspieler die kleinen Theaterbesucher mit einer uralten Geschichte. „Die Kinder verstehen die Märchen auf eine emotionale Weise“, hatte der 74-Jährige festgestellt. Und die Jungen und Mädchen im Bürgerzentrum gaben ihm recht: Wann immer sich die böse Königin ein neues Mittel überlegte, um Schneewittchen zu töten, wurde es im Publikum laut. Eindringlich warnten die Kinder das Schneewittchen vor dem Gift der neidischen Königin. Und wenn die Kinder sich gar nicht mehr beruhigen wollten vor Aufregung und Unverständnis, dass Schneewittchen nicht auf ihre Warnungen hörte, wandte sich der Puppenspieler in aller Ruhe an seine Zuschauer: „Ich weiß, dass dieser Apfel giftig ist“, erklärte er dann. Aber weil Märchen ein hohes Bildungsgut seien, könne er die Handlung nicht einfach verändern.

Also gaben sich die Kinder damit zufrieden, dass trotzdem ein „Happy End“ nahte. Zuvor allerdings spazierte manch eines der Kindergarten- und Schulkinder selbst auf die Bühne. So bat Matthias Kuchta zum Beispiel die sechsjährige Leni, gemeinsam mit der Königin den Spiegel zu fragen: Das Mädchen ging entschieden einen Schritt zurück, als die Königin ihr stolz ihr Gift zeigte. Aber dann blickte sie entschlossen in den Spiegel und sagte ihren Spruch auf: „Spieglein, Spieglein an der Wand: Wer ist die schönste im ganzen Land?“ Mit einem lautstarken Jubel belohnten die Kinder die Feststellung, dass weiterhin Schneewittchen, hinter den siebe Bergen, bei den sieben Zwergen die Schönste im ganzen Land sei.

Nach rund einer Stunde hatte dann der schöne Prinz, der während des Stücks auf dem Schoß von drei Kindern in der ersten Reihe Platz genommen hatte, seinen großen Auftritt. Stolz spazierten die drei kleinen Theaterbesucher mit der Prinzen-Puppe auf die Bühne und ließen sich für das gute Ende der Märchenaufführung feiern. „Es macht großen Spaß, mit den Kindern zusammenzuspielen, das gibt einem viel Energie“, erzählte Matthias Kuchta, nachdem sich die Jungen und Mädchen auf den Heimweg gemacht hatten, „die Erschöpfung spüre ich erst heute Abend.“